Micro Agencies: Der Mittelweg zwischen Agentur und Freelancer
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David Wippel
Digitalprojekte sind komplex: Automatisierung, Performance, SEO, UX, Barrierefreiheit, Content - alles greift ineinander. Keiner kann alles, aber einer allein reicht nicht. Hier beginnt das Dilemma.
Zwei Wege, eine Lücke
Agenturen versprechen Full Service. Das bedeutet in der Praxis:
Standardisierte Prozesse
Breite statt Tiefe
Junior-lastige Teams
Overhead, der bezahlt werden muss
Freelancer:innen bieten Spezialisierung. Mit allen Konsequenzen:
Direkte Zusammenarbeit
Expertise im Kernbereich
Begrenzte Kapazität
Fokus auf eine Disziplin
Keine Ausfallsicherheit
Wenn deine Freelancer:in morgen weg ist, stehst du da. Gerade jetzt, wo viele in Festanstellungen wechseln, weil die Projektlage nicht mehr passt, wird dieses Risiko konkret.
Die Realität der meisten Projekte
Die typischen Digitalbudgets im Mittelstand: 10.000 bis 50.000 Euro. Zu klein für umfangreiche Agenturbetreuung, zu komplex für einzelne Freelancer:innen.
Diese Projekte brauchen:
Erfahrene Umsetzung ohne Overhead
Breites Verständnis ohne Full-Service-Anspruch
Kontinuität ohne starre Strukturen
Eine Marktanpassung
Darum entstehen Micro Agencies. 3-5 erfahrene Profis, die das Beste beider Welten vereinen - nicht aus Marketing-Überlegungen, sondern aus Notwendigkeit.
Das Modell funktioniert, weil es passt:
Kernexpertise plus Blick über den Tellerrand
Direkte Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Ausfallsicherheit durch überlappende Kompetenzen
Skalierbar ohne unnötige Komplexität
Der Blick nach vorn
Der Markt entwickelt sich weiter. Agenturen experimentieren mit schlanken Units. Freelancer:innen schließen sich zu Netzwerken zusammen.
Projekte im Mittelstand brauchen weder Full-Service-Agenturen noch Einzelkämpfer:innen. Sie brauchen flexible, erfahrene Teams, die Kontinuität und Expertise vereinen.